Der Anlass unserer Leserbriefes war die Entscheidung des Stadtrats noch einen Lebensmitteldiscounter auf der grünen Wiese (ehemaliges Dörfler Gelände) zu genehmigen.

Neben E-Center und Aldi entsteht nun der zweite Lidl in Kitzingen und in der Summe der 8te oder 9te Lebensmittelmarkt – in einer 20.000 Einwohnerstadt.

Der Rest steht im Leserbrief, der bald in „Der Kitzinger“ zu lesen ist:

Wieviele Discounter verträgt Kitzingen noch?

Mich hat heute früh beim Lesen der Kitzinger fast der Schlag getroffen!

Noch ein Discounter ausserhalb der Innenstadt. In Rekordzeit vom Stadtrat durchgewunken. So ein Tempo wünscht sich so mancher Bauwillige in Kitzingen.
Noch einer mehr, der in wechselnden NonFood Aktionen die Schnelldreher anbietet, die der klassische Einzelhandel zum Überleben braucht. Egal ob Rollatoren für Senioren, Jogging-Outfit für sportlich Aktive, Microwellen für den Hausstand oder Gartenzubehör für Hobbygärtner. Jeder Discounter fährt zweitversetzt eine andere, preisaggressive Aktion.

Was soll da noch das ganze Gefasele von Zentrenkonzept, Stadtmarketing und „Innenstadt hoch drei“?
Herr Oberbürgermeister, ich kann Ihre Aussage „Es komme nur zu einer Umverteilung von Kundenströmen zwischen den Discountern“ nicht nachvollziehen.
Glauben Sie wirklich was Sie da sagen? Meinen Sie wirklich, dass eine weitere Ansammlung von Discountern auf der grünen Wiese der Innenstadt nicht schadet? Wenn, dann brauchen wir solche Discounter in der Innenstadt. Hier können Sie bald kaum noch etwas einkaufen. Zu wenige von der Kundschaft wahrgenommene Parkplätze, ein Geschäft nach dem anderen schließt und bleibt geschlossen weil kein Geschäftsmann, der noch alle Sinne beieinander hat, in ein sterbendes Umfeld investieren will und kann.

Ich habe nach dem Informationsabend zum Konzept „Innenstadt hoch drei“ spontan im Namen meines Sohnes – der die Firma einmal übernehmen wird – sowie im Namen unserer Mitarbeiter auf dem in der Synagoge aufgestellten Würfel durch meine Unterschrift bestätigt, dass wir das Konzept unterstützen werden.
Die erste Unterschrift auf dem Würfel hat, wenn ich mich noch recht erinnere, unser Oberbürgermeister geleistet. Medienwirksam. Und jetzt? Jetzt bin ich am Zweifeln ob ich das Konzept noch mittragen kann und will.

Mir hat vor Jahren die Ehefrau eines „alten“ Kitzinger Geschäftsmannes gesagt: „Von Kitzingen haben wir uns schon lange verabschiedet. Wir würden am liebsten alles verkaufen und woanders unsere Geschäfte machen. Nur finden wir im Moment niemanden …..“ Ich konnte diese Aussage damals nicht so recht nachvollziehen.
Inzwischen kann ich es. Leider.


Noch ein Lidl in Kitzingen – es reicht!
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Ein Kommentar zu „Noch ein Lidl in Kitzingen – es reicht!

  • Juli 18, 2009 um 5:37 pm Uhr
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    Endlich mal jemand der es auf den Punkt bringt

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